... die Ferien sind fast vorbei ...
Der Leiter meines Lieblingsbaumakts, mit dem ich gerne auch mal über Schule blödeln kann, ruft mir fröhlich und nicht ohne süffisantes Lächeln ein „Endlich! Endlich!“ entgegen. Er weiß, dass ich Lehrer bin, seitdem ich seine Frau in einer Weiterbildungsmaßnahme zur staatlich geprüften Betriebswirtin unterrichtet habe.
Und er hat recht!
Ja, endlich sind die Ferien vorbei. Nicht, dass ich sie nicht genossen hätte. Es gab etwas Zeit für mich, viel mehr Zeit für die Familie, als sie es sonst gewohnt ist und viele Arbeiten, zu denen ich in der Hektik des Alltags nie komme, sind erledigt, dazu kam so dies und das, was geplant zu erledigen war. Rundherum die besten Voraussetzungen, morgen wieder anzufangen. Wenn es dann zuweilen auch hektisch wird und ich gar nicht wissen werde, was ich zuerst tun soll. Aber diese Zeiten will ich auch genießen, wenn ich gar nicht weiß, wo mir der Kopf steht und wer hier eigentlich an welchem Rad dreht: Es gehört dazu, wie die Zeit der Ferien dazu gehören. Insgesamt empfinde ich es immer noch als sehr ausgewogen und liebe meinen Beruf auch wegen diesen Widersprüchen. Ich freue mich auf morgen!
Und obwohl ich ihm aus vollem Herzen zustimme, bleibt ein ungutes Gefühl. Was meint er denn? Was glaubt er denn, wie mein Alltag aussieht? Was denkt er denn, was meine Arbeit ausmacht? Und dann kommt mir wieder der ehemalige Bundeskanzler in den Sinn, der Lehrer als faule Säcke beschimpft hat: Ach, das ist es also! Arbeitszeit ist nur das, was man in der Schule verrichtet? Gut, da war ich schon lange nicht mehr. Aber will gerade er als Selbständiger mir klar machen, dass er seine Arbeitszeit nur in den Stunden misst, die er in seinem Markt verbringt? Zu Hause nicht arbeitet und alles, was er dort macht, Freizeitvergnügen ist?
Vielleicht hätte ich einfach nachfragen sollen?
Stattdessen grinse ich zurück und sage: "Ja, endlich!"